Digital Afterlife. Die letzte Grenze in der Data Literacy Education?
Der Termin muss leider entfallen, wir hoffen, ihn bei Gelegenheit nachholen zu können!
Am kommenden Donnerstag widmet sich Alina Timofte (Universität Konstanz) in der ADILT Ringvorlesung einem Thema, das uns alle betrifft:
Dass die Digitalisierung unsere Kommunikation, Arbeit und Lebensweise verändert, ist mittlerweile fast schon selbstverständlich. Doch die jüngsten Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz und der aufkommenden Death Tech Industry verdeutlichen, dass die Digitalisierung auch tiefgreifende und bislang ungeahnte Auswirkungen auf unseren Umgang mit dem Tod haben kann. Die Erstellung, Verwaltung und Vererbung unserer On-Life nach unserem Tod ist eine faszinierende – und manchmal verstörende – doch oft übersehene Facette unserer digitalen Existenz.
In einer Zeit, in der ein Großteil unseres Lebens online stattfindet, ist es unerlässlich, über die digitalen Spuren nachzudenken, die wir bewusst oder unbewusst hinterlassen. Von der Entstehung virtueller Trauergemeinschaften über die Erschaffung digitaler Replikationen bis hin zu Fragen des Dateneigentums, der Einwilligung, der Privatsphäre und der Datenrechte als Menschenrechte; vom Einsatz von KI zur Simulation von Interaktionen mit Verstorbenen und der Erstellung sowie Pflege sogenannter Thanabots, digitaler Avatare und digitaler Zombies bis hin zu ethischen, juristischen, psychologischen und soziologischen Aspekten im Zusammenhang mit unseren Online-Identitäten und Angehörigen ― diese Vielfalt zeigt: das digitale Nachleben ist genauso bunt und komplex wie das Leben selbst.
Dies wirft die immer dringlichere Frage auf, was wir mit all diesen Daten tun sollten und ob unser digitales Nachleben wirklich uns gehört – und wenn nicht, wer das Recht haben sollte, über das Schicksal unserer digitalen Überreste zu entscheiden. In meinem Beitrag möchte ich mich diesen Fragen widmen und zahlreiche Beispiele aus den neuesten einschlägigen Forschungspublikationen, realen Medienberichten und fiktionalen Darstellungen (Literatur und Film) heranziehen, um futuristische Visionen, gegenwärtige Realitäten und zukünftige Möglichkeiten aufzudecken. Das übergeordnete Ziel dabei ist es, zu erkunden, welche konkrete Rolle eine um Digital Afterlife erweiterte Data Literacy Education im Kontext solcher Veränderungen spielen kann und sollte.
Termin: Donnerstag, 11. Juli 2024, 17.00-18.30 Uhr
Teilnahme: im Hörsaal R513 oder online per Zoom
Der Link zur Online-Konferenz sowie Material zum Thema des Vortrags kann nach dem Login über den Ilias-Kurs der Ringvorlesung abgerufen werden.