Am 22.05. begrüßen wir Dr. Ana Petrus in der ADILT Ringvorlesung. Sie wird über das Thema ‚Retro-Computing und Digitale Nachhaltigkeit‘ sprechen:

Digitale Obsoleszenz bedroht langfristig gespeicherte Daten: Veraltete Speichermedien, Software-Erosion und fehlende Hardware machen sie unzugänglich. Retro-Computing kann Ansätze bieten, um die digitale Nachhaltigkeit zu fördern, indem es ältere Hard- und Software weiter nutzbar macht, Emulation zur Archivierung nutzt und den Wissenstransfer zwischen Technologiegenerationen unterstützt.
Dieser Vortrag beleuchtet diese Verbindung anhand eines Praxisfalls der ETH Zürich, wo ein Forschungsprojekt mit massiven Datenverlusten kämpfte. Seit 1949 über Jahrzehnte gesammelte Messwerte wurden auf Medien wie Lochkarten und Magnetbändern gespeichert, doch der technische Wandel führte dazu, dass viele dieser kostspielig erworbenen Daten nur noch mit erheblichem Aufwand gerettet werden konnten – einige blieben unlesbar.
Anhand dieses Beispiels werden wir diskutieren, wie Retro-Computing die digitale Nachhaltigkeit (in allen drei Aspekten – ökologisch, ökonomisch und sozial) unterstützt, welche Herausforderungen bestehen und welche strategischen Massnahmen nötig sind, um Daten auch für zukünftige Generationen zugänglich zu machen.

Dr. Ana Petrus ist externe Dozentin für Datenmanagement an der Fachhochschule Graubünden, Schweiz, und Inhaberin der scivia GmbH https://scivia.ch. Ihre Tätigkeit fokussiert sich auf Beratung und Schulung in den Bereichen Forschungsdatenmanagement – besonders in MINT und interdisziplinären Bereichen -, sowie Open Science und Digitaler Nachhaltigkeit. Dr. Petrus hat an der ETH Zürich promoviert und bringt langjährige Erfahrung in internationaler Forschung, Projektmanagement und Hochschullehre.

Termin: Donnerstag, 22.05.2025, 17.00-18.30 Uhr
Teilnahme: im Hörsaal M629 oder online per Zoom
Der Link zur Online-Konferenz sowie Material zum Thema des Vortrags kann nach dem Login über den Ilias-Kurs der Ringvorlesung abgerufen werden.